Einträge von Hedda Lenz

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Die Mondlibelle

Die frei flottierende Ottilie glitt anmutig durch jede Lilie, fast wie ein zartes Hirngespinst, das manchmal um die Ecke linst. Sie glitt gehäuft in Teichesnähe und ich, ich dachte schon, ich sehe nicht recht, als sie von einem Hecht gefressen werden wollte. Sie sollte frei sich fühlen in ihrem Gleiten, die Flügel glitzernd sonnenweiten, in […]

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Moorspaziergang

Mit jedem Schritt der Boden wippt, als ich das Moor erkunde. Der Sonnentau mit Häarchen schnippt bei seiner Sonnenrunde. Ich lausch gespannt der Stille hier und blicke in die Ödnis. So recht betrachtet zeigt sie mir ein spannendes Erlebnis: wie Sonnentau die Fliegen kaut und Moose leise winken, doch nur, wer dieser Stille traut, der […]

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Nach(t)betrachtung

Mondenfülle, Sternenstille nur das Herz , das klopft alleine und der unbedingte Wille, sich zu finden in dem Scheine. Sehnsuchtsleise seelenweise klingt mein Lied im fernen Dunkel, singt mir auf versteckte Weise endlos zärtlich vom Gefunkel.

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Sommerreigen

  Wenn der Schmetterling leicht schwebt in der hellen Mittagssonne, wenn die Gauklerblume bebt voller Lust und Sommerwonne,   wenn die Schnecken sonnenbaden und die Hummeln summend brummeln, wenn die Frösche Laich verladen und im See sich glücklich tummeln,   wird’s in mir ganz leicht und wach, tanzt und singt mein Herz erregt, denn ich […]

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Spätnachmittag

Silbern verzaubert wogen die Halme des Weizen – ihre Ährenköpfe bedächtig in den Tagwind gelegt – folgen sorgsam all den sanften und sonnigen Reizen, wachsen von den Klängen der Lerchen bewegt. Ein Bild der Stille entsteht in meinem rastlosen Innen Ruhe verströmt sich im fast gläserneren Grün So darf langsam der Abend zu tanzen beginnen und die Sonne […]

Sprung ins Wasser

Es ist dieser Moment des Eintauchens in das kühle Nass, den ich so liebe. Des Abstreifens der Alltäglichkeiten verbunden mit dem Gefühl des Schwebens. Leichtigkeit, das Wort schießt mir durch den Kopf, als ich mich zum Sprung bereitmache. Leichtigkeit, Schwerelosigkeit und Stille! Bilder von stummen bunten Fischen ziehen in mir vorbei, die schweigend ihre Kreise […]